Es ist vorbei, das Spektakel, zum zehnten Mal. Alles Geschichte, die Freude auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Regisseur, die ersten Proben mit den neuen Figuren im Stück. Routine und doch wieder Herausforderung – alles vorbei. Und? Wieder traurig? Gab es wieder Tränen?
Definitiv!
Dieses Jahr wurde von einer ganz neuen Macht überschattet – die Macht der Änderungen. Diese Unruhe in der Entstehung des Stücks hätte uns fast vier Mitspieler gekostet. Die dunkle Seite der Macht also? Sind die Apokalyptischen Reiter schuld daran? Wahrlich nicht, sonst hätten wir uns nicht den Spaß mit den „Eukalyptischen“ Reitern gewagt. Eine Verkettung von Umständen, die wir ab 2025 anders regeln müssen.
Uns grätscht die Professionalität dazwischen!
Ja, so könnte man es nennen. Und diese Professionalität trieb uns an den Rand des machbaren. Wir wollen es ja so. Die erste Hauptprobe sechs Tage vor der Premiere – noch eine Änderung. Zusätzlich kommt täglich eine Neuerung dazu – erst die Bühne, dann der Ton, dann das Licht. Das Gute aber war – keiner hat das Handtuch geworfen. Besser noch – die Auftritte waren fulminant – trotz der Änderungen. Und so manch angezweifelte Szene war der Hammer schlechthin. Ich sage nur – Hinrichtung. Zu tiefst betroffene Zwischenrufe gab es gleich zwei Mal. Wir haben das Publikum erreicht.
Stehende Ovationen – zu jeder Aufführung!
Leider hatten uns im Vorfeld doch zwei Mitspieler verlassen müssen – aus gesundheitlichen Gründen. Die herzlichsten Grüße gehen hiermit an Christine und Roland. Letzterer hinterließ eine der kleineren Hauptrollen. Hut ab vor Katrin, die diese Rolle binnen weniger Tage erlernte und den Mosen ohne Textheft spielen konnte.
Es war gigantisch – der Stress, die vielen Stunden mit den Prinzenräubern, die Auftritte. Wir waren im Fernsehen, im Radio, in der Zeitung, auf dem Schloss…
Wir waren einfach überall!
Und von überall her kamen die Gäste. Sandra fragt das Publikum im Vorprogramm nach deren Herkunft. Bei einer Aufführung meldeten sich bei „Wer kommt aus Altenburg“ vielleicht 20 Personen – von 350.
Und nun möchte ich wieder DANKE sagen – an alle Mitwirkenden vor, hinter, auf und neben der Bühne. Danke an alle Helfer, Techniker und Organisatoren – Danke an alle Sponsoren – Danke an das Vorprogramm – Danke an alle Mitspieler – Danke an die künstlerische Leitung David, Pia und Anja.
Kunz und Morta ging in die Runde 3. Und die Stimmen werden immer lauter – nächstes Jahr brauchen wir ein neues Stück.
Der Prinzenraub aber bleibt!
Noch immer hallt die Musik der Hinrichtung und der Prozession nach. Das haben in den letzten zwei Jahren nur zwei weitere Events geschafft. Davor ziehe ich meinen Hut.
Andy Drabek
(Vorsitzender des Traditionsvereins Altenburger Prinzenraub e.V.)